Taiwan,
bevor ich den Entschluss gefasst habe dort hin zu fliegen, hatte ich
wenig Ahnung von dieser Insel, die (nicht) zu China gehört. Da Chinesen
vom Festland ein Visum brauchen um einreisen zu dürfen, beschliesse ich
für mich, dass Taiwan ein eigenständiges Land ist. Je nachdem welcher
Meinung man ist, kann man die eine oder die andere Seite verärgern. Und
da es mir in Taiwan so unglaublich gut gefallen hat, möchte ich die
Taiwaner/Taiwanesen auf keinen Fall verärgern. Sie sind so nett und
höflich, leise und vorsichtig. Sie
nehmen Rücksicht auf die Leute um sie herum, sie schubsen nicht sondern stehen
Schlange, die dängeln nicht, wenn ältere Leute oder Schwangere in die
U-Bahn steigen wird ihnen sofort Platz gemacht, sie sind nicht laut oder
unhöflich. Kurz gesagt, ich habe mich da sehr wohl gefühlt. Es ist ein
so unglaublich rücksichtsvolles Volk, jedenfalls diejenigen die ich in Taipei
gesehen und kennen gelernt habe. Ich bin mir aber sicher, dass auch der
Rest ähnlich rücksichtsvoll ist. Vielleicht liegt es daran, dass sie auf
einer Insel wohnen wie die Japaner, oder an der fehlenden
1-Kind-Politik? Vielleicht kann es mir jemand mal erklären ... ausser
diesen Eindrücken habe ich ein paar Geruchseindrücke mitgebracht, Taipei riecht
für mich nach blühenden Bäumen, diesem speziellen Gewürz das man in
manchen Gerichten wieder findet, nach Räucherstäbchen und Stinky Tofu.
Letzteres war nicht so angenehm und keiner von uns hat sich getraut es
zu essen. Wer möchte schon etwas das nach Kuhstall riecht in den Mund
nehmen?
Der Flug
Der Flug war lang, sehr lang! Berlin - Zürich, Zürich - Hongkong, Hongong - Taipei. Schon der Flug nach Hongkong hat fast 12 Stunden gedauert. Aber, diesmal hatte ich Glück, ich konnte meinen Sitz zu einem Bett verstellen und die meiste Zeit liegend verbringen. Und da man nicht die nur schlafen kann, habe ich zwei Filme geguckt: Mord im Orient Express und Maze Runner. Der letzte hat mir richtig gut gefallen, der erste war so la la.
Das Essen im Hotel
war sehr lecker, aber um die Uhrzeit zu der wir das eingenommen haben (8 Uhr morgens also eigentlich 2 Uhr Nachts in Deutschland) hatte ich nicht so großen Hunger. Der taiwanesische Pfannkuchen mit Rührei hat mir ganz gut geschmeckt und auch die Dumplings. Zusätzlich gab es noch allerhand Zeugs, von chinesisch, japanisch bis europäisch. Man konnte einiges bestellen oder sich einfach vom Buffett-Tisch holen. Schön waren die Obst- und Gemüse-Portionen, ich kann ohne Grünzeugs nicht frühstücken. Was uns nicht so gut geschmeckt hat war der Reis-Congee. Es war von der Konsistenz her wie Milchreis dem zu viel Milch hinzugegeben wurde. Aber es war salzig und mich hat es vom Geschmack her an den Reis erinnert den ich als Kind bekommen habe wenn ich krank war. Nein, überhaupt nicht mein Fall!
Als Touristen unterwegs
Die erste schöne Erfahrung in Taipei war das U-Bahn-Fahren. Die Leute stehen hier wie auch in Japan Schlange! Es gibt zwei Reihen für Reingehende und eine für Rausgehende. Ausserdem ist die gesamte Bahnstrecke in den Bahnhöfen von einer Wand abgesperrt und es gehen nur dann die Türen zu der U-Bahn auf wenn sie steht. Hier gibt es wahrscheinlich eher wenig Personen-Unfälle an den Gleisen.
Zhongzheng Memorial Park
Was soll ich nur über diesen Park sagen, an dem drei wundervolle Gebäude stehen, der National Theatre, die National Concert Hall und die Chiang Kai-shek Memorial Hall? Beeindruckend, vor allem wenn man nachts in Taipei angekommen ist und das das Erste ist, daß man wirklich sieht wenn man aus der U-Bahn-Station heraus geht.
Eine von vielen Gruppen Jugendlicher die vor dem National Theater Tanzschritte einüben
Getränkeautomaten! Schon in Japan habe ich diese Dinger geliebt, falls man durstig ist kann man für wenig Geld gekühlte oder warme Getränke erwerben.
Chiang Kai-shek,
um den ein unglaublicher Personenkult getrieben wird! In dem Memorial
Hall werden allerhand Dinge von ihm ausgestellt, unter anderem seine
Schuhe, Kleidung, zwei Autos, Stifte und Trage-Sitze. Er war der
Gegenspieler von Mao Zedong im chinesischenr Bürgerkrieg
von 1927–1949. Als die Kommunisten die Macht über das Festland-China
übernommen hatten, floh er mit seinen Anhängern nach Taiwan. Dort
regierte er teilweise diktatorisch und erhob bis zu seinem Tod 1975
Anspruch auf ganz China.
228 Peace Memorial Park
Im 228 Peace Memorial Park wird den Toten des Aufstandes vom 28 Februar 1947 gedacht. In der Radiostation, die sich nun im Park befindet, wurde zum allgemeinen Widerstand gegen die Regierung von Chiang Kai-shek aufgerufen. Dabei wurden Tausende unbewaffnete Zivilisten getötet. Neben wunderschönen Vögeln, quirligen Eichhörnchen und gechillten Schildkröten befinden sich kleine Pavillions, Seen und das 228-Mahnmal. Am Beckenrand befinden sich zwei Handabdrücke die die Verbundenheit der Angehörigen mit den Opfern des Aufstandes ausdrücken.
Über diese Steine soll man barfuß gehen, tut höllisch weh ...
Taipei Botanical Garden
Im Juni soll es hier einen wunderschönen Lotus-Teich zu sehen geben, das stimmte! Aber es gab nicht nur das, sondern auch viele andere Pflanzen und Tiere sowie ein paar wunderschöne Häuslein und ein kleines Museum mit getrockneten und gepresster Pflanzen (das Herbarium des Botanischen Gartens).
Es ist voll von diesen Dingern in Taipei
Kleine Gärten auf den Balkonen eines Wohnblocks in der Nähe des Botanischen Gartens
Essen im Taipei Main Station
Es erschien uns eine gute Idee zu sein, im Taipei Main Station zu Mittag zu essen. Der Beschreibung im Reiseführer folgend, haben wir uns fast eine Stunde im Kreis gedreht bis wir endlich die lang ersehnte Ess-Meile gefunden haben. Dann fanden wir aber recht schnell eine leckere Beef Noodle Soup die alle Erwartungen übertroffen hat.
Wanhua District und Longshan Temple
Im Wanhua District soll die erste Straße der Stadt gebaut worden sein. Und hier befindet sich auch eines der berühmtesten Tempel Taipeis, der Longshan Tempel. Im Tempel angekommen fanden wir sehr viele Menschen vor, die ein für uns recht monotonen Gesang anstimmten, Opfergaben darbrachten und beteten. Da wir die Menschen nicht stören wollten, verweilten wir dort nicht lange. Ganz in der Nähe befindet sich die berühmte Herb Lane, die uns aber nicht wirklich beeindruckt hat. Vielleicht waren wir einfach viel zu früh da, denn erst in der Nacht erwacht diese Gegend zum Leben. Insgesamt hat uns dieser Teil der Stadt am wenigsten angesprochen.
Huashan 1914 Creative Park
Als letztes haben wir uns den Huashan 1914 Creative Park vorgenommen, ein Kultur- und kreatives Industriezentrum mit allerhand Restaurants, Ausstellungen, Musik- und Theaterbühnen, Kunstgewerbeläden und einem Freizeitpark.
Wurzeln eines Baumes die in einer Wand wuchsen
Taipei 101 und Tonghua Night Market
Abends sind wir in der Nähe unseres Hotels spazieren und zum Tonghua Night Market gegangen, dem besten Nachtmarkt den wir besucht haben in Taipei. Dort haben wir allerhand leckere Sachen ausprobiert, wie Fleisch und Tofu am Spieß, Dumplings und das berühmt-berüchtigte Mango-Eis. Hier wird ein Eisblock mit Mango-Aroma und Zucker abgeschabt und mit allerhand Sachen garniert. Es sieht dann wie Früchte mit Schnee aus und schmeckt unglaublich lecker!



















































































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